Therapien

Krankengymnastik (KG)

Krankengymnastik ist der planmäßige Einsatz passiver Maßnahmen wie Massagen und aktiver körperlicher Bewegungsübungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten mit dem Ziel, Funktionsstörungen des Körpers zu beseitigen und Heilungsvorgänge zu unterstützen.

Manuelle Therapie (MT)

Manuelle Therapie ist eine Therapieform, die mit äußerster Gründlichkeit funktionelle und statische Einschränkungen von Gelenken analysiert und behebt. Die manuelle Therapie umfasst daher alle diagnostischen und therapeutischen Techniken an der Wirbelsäule und an den Extremitäten.

Mittels genauer Untersuchungstechniken, die ausschließlich mit den Händen des Therapeuten durchgeführt werden, kann so differenziert werden, ob ein Gelenk über- oder unterbeweglich ist und welche Struktur für die Dysfunktion verantwortlich ist (Muskulatur, Knorpel, Band, Kapsel, Knochen oder Nervensystem). Nach ausführlicher Befundung erfolgt die speziell auf das Beschwerdebild abgestimmte Behandlung.

Die Anwendung und Ausübung der vielfältigen Behandlungstechniken der manuellen Therapie erfordert eine anerkannte Zusatzqualifikation des Therapeuten nach internationalem Ausbildungsstandard.

Krankengymnastik am Gerät (KGG)

Die gerätegestützte Krankengymnastik (KGG) dient der Behandlung krankhafter Muskelinsuffizienz, -dysbalance und -verkürzung mittels spezieller medizinischer Trainingsgeräte, vor allem bei chronischen Erkrankungen der Wirbelsäule sowie bei posttraumatischen oder postoperativen Eingriffen. Sie wird grundsätzlich als parallele Einzelbehandlung verordnet.

Bobath-Therapie (für Erwachsene)

Die Bobaththerapie ist ein Behandlungskonzept, das für Patienten mit einer Schädigung des Zentralnervensystems erstellt wurde. Unabhängig von der Schwere der Beeinträchtigung kann dieses Konzept bei jedem Patienten Anwendung finden. Im Vordergrund steht die Förderung der erhaltenen Aktivitäten und permanente Anpassung an wiedererlangte Funktionen, um physiologische Bewegungsmuster zu erlernen.

Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Die manuelle Lymphdrainage ist eine seit ca. 30 Jahren bekannte Therapieform. Mit dieser Technik werden Abflußstörungen bzw. Stauungen des lymphatischen Systems behandelt. Das lympholymphatische Gebiet zieht sich wie ein Netz durch den gesamten Körper. Durch spezielle differenzierte Grifftechniken wird die gestaute Lymphflüssigkeit zu den Lymphknoten transportiert. Um ein einmal erzieltes Ergebnis möglichst lange zu halten, sollten anschließend Kompressionsbandagen bzw. -strümpfe angelegt werden.

Massage

Die klassische Massage findet seit weit mehr als 2000 Jahren Anwendung in der heilenden Therapie. Eine fachgerechte Massage wirkt sowohl schmerzlindernd als auch entspannend, wodurch ein positives Körpergefühl erzielt wird.

Massagen zur Verbesserung des Wohlbefindens können auch privat in Anspruch genommen werden.

Fasziendistorsionsmodell (FDM)

Fasziendistorsionsmodell (auch myofasciale Integration) ist ein anatomisches Modell, demzufolge die zugrundeliegende Ursache buchstäblich jeder muskuloskeletalen Verletzung (und auch vieler andere medizinischer Erkrankungen) als einer oder mehrerer pathologischer Veränderungen des menschlichen Bindegewebes betrachtet wird. Die hieraus resultierenden Behandlungs-Technicken ermöglichen neue Therapieansätze für diverse Beschwerden. Zerrungen, Schultersteife, Lumbalgien, Muskelverletzungen etc.

Aber auch zur Prophylaxe um Muskuläre Spannungszustände zu beeinflussen eignet sich das FDM hervorragend.

PNF

P = Propriozeptiv: Empfang von Reizen innerhalb des Körpergewebes durch sogenannte Propriozeptoren.
N = Neuromuskulär: Nerven und Muskeln betreffend.
F = Fazilitation: Förderung des nervalen Vorganges.

PNF ist eine spezielle Behandlungstechnik auf neurophysiologischer Basis. Fazilitation meint: Bewegung bahnen, fördern, erleichtern. Es handelt sich hier um eine aktive krankengymnastische Technik, die die Förderung des physiologischen Zusammenspiels von Muskeln und Nerven durch spezifische Reize der Propriozeptoren zum Teil hat. Propriozeptoren reagieren auf Reize wie Dehnung, Druck und Zug mit Muskelkontraktion. Diese wird in der Behandlung ausgenutzt.

Anwendungsgebiete:

  • Neurologie z. B. Schlaganfall mit schlaffer oder spastischer Lähmung
  • Orthopädie z. B. Haltungsfehler, Bandscheibendefekte, Skoliosen, Muskelasymetrien sowie operative Nachbehandlungen

Kiefergelenkbehandlung (CMD)

CMD = Craniomandibulären Dysfunktion = Kiefergelenkproblematik

Diese Therapieform wird angewendet bei Schmerzen im Kiefergelenk durch z. B.

  • Diskusverlagerungen
  • Arthrose
  • Fehlstatik der Halswirbel oder der gesamten Wirbelsäule
  • Bei starkem Abrieb durch Knirschen
  • nächtliches Knirschen
  • Ausstrahlungsschmerz im Ohr oder Gesicht

Daraus folgt, dass bei einer Kiefergelenksbehandlung immer das Gelenk selbst, von außen und durch die Mundhöhle behandelt wird, als auch der gesamte Körper. Dabei werden Blockierungen gelöst, Muskulatur gelockert und die Haltung korrektiv beeinflusst.

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, die nicht nur den Symptomen, sondern vielmehr den Ursachen von Beschwerden auf den Grund geht und den Menschen in seiner Gesamtheit behandelt. Die Osteopathie wurde vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. Unser menschlicher Organismus besteht aus unzähligen Strukturen und Funktionen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen.

Formen der Osteopathie:

  • Parietale Osteopathie (Muskel-Skelett-System, Faszien)
  • Viscerale Osteopathie (Organe)
  • Craniosacrale Osteopathie (Gehirn, Rückenmark, Hirnhäute, Bindegewebe)